NEWSLETTER 07/ 25-
Praxis AKTIV-BEWUSST-SEIN
Geschätzte LeserInnen!

Nach einem arbeitssamen halben Jahr in meiner neuen Praxis in Ratzendorf, möchte ich Sie/Euch wieder einmal mit aktuellen, brauchbaren Infos rund um meine Aktivitäten und zum Thema psychische Gesundheit auf den neuesten Stand bringen.

Nachdem ich nun seit 20 Jahren im psychosozialen Feld unterwegs bin, werde ich auch immer wieder gebeten, meine Erfahrungen zu teilen und einen Prozess des Reflektierens in Arbeitskontexten zu begleiten, auch Supervision genannt. Dies ermöglicht es im Einzelsetting oder Teams, etwas Berufliches zu besprechen, wo Fachpersonal im Umgang mit deren Schützlingen an ihre Grenzen kommen und nach neuen Möglichkeiten suchen, kreativ mit den aktuellen Umständen umzugehen. Dieser Prozess benötigt eine eingehende Analyse und Bereitschaft der TeilnehmerInnen, ihr eigenes Handeln in Frage zu stellen und mögliche neue Wege anzudenken, zu spüren und zu ergründen. In diesem Prozess ist es meine Aufgabe hilfreiche Fragen zu stellen, den Blick von außen einzunehmen und zusammenzufassen, so dass daraus eine Vision für zukünftiges Handeln entstehen kann. Ich habe im Laufe meines beruflichen Wirkens immer wieder die Erfahrung gemacht, wie aus einer verfahrenen Situation plötzlich eine bewältigbare wurde, einfach dadurch, dass etwas ans Licht kam, was vorher nicht sichtbar gewesen ist. Die Bereitschaft, sich einem solchen Prozess zu stellen, erscheint mir notwendig, um eine qualitativ hochwertige Arbeit im gesamten psychosozialen Bereich und in der Vermittlung von Wissen zu gewährleisten.
Seit Beginn der Covid 19 Pandemie haben psychische Krankheitssymptome bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen massiv zugenommen. So sind mehr als die Hälfte dieser Personengruppe von depressiven Symptomen betroffen, jede(r) Zweite leidet an Schlafstörungen und rund ein Drittel leidet unter Angstsymptomen. 16% haben wiederkehrende Suizidgedanken. Aus diesem Grund wurde das österreichweite Projekt im April 2022 ins Leben gerufen und bot schnelle, kostenlose psychische Behandlungen im Umfang von 15 Einheiten für die oben genannte Personengruppe an. Im Juli 2025 geht bereits die dritte äußerst erfolgreiche Phase dieses Projekts zu Ende und es konnte bereits insgesamt rund 43.400 Betroffenen durch rund 3.000 BehandlerInnen geholfen werden. Am 13.05.2025 wurde in der Budgetrede im Parlament durch Finanzminister Marterbauer bekanntgegeben, dass ab 2026 für das Projekt jährlich 21 Mio Euro zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Mittel dafür sind somit auch in Zukunft gesichert. Die Projektverantwortlichen sind zuversichtlich, dass es bis Jänner 2026 eine Übergangslösung geben wird, da aktuell die Mittel für Einzelbehandlungen erschöpft sind. Es ist jedoch möglich, sich bereits jetzt vormerken zu lassen. Ebenso stehen Mittel für eine Gruppenbehandlung zur Verfügung.
Am 10.06.2025 stürmte ein 21 jähriger ehemaliger Schüler in Graz das BORG Dreischützengasse, erschoss eine Lehrerin, 9 Schülerinnen und Schüler und setzte danach seinem Leben ein Ende. 11 weitere Menschen wurden verletzt. Ich möchte diese Zeilen nutzen, um allen Hinterbliebenen und Betroffenen mein aufrichtiges Mitgefühl auszudrücken.
Bereits seit 2014 gibt es auf Initiative des Sozialministeriums hin und in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der österreichischen Psychologen, die Möglichkeit, dass Angehörige, die ihre Liebsten Zuhause betreuen und pflegen, kostenlose, vertrauliche und entlastende Angehörigengespräche in Anspruch nehmen können. Näheres finden sie im Folder des Sozialministeriums (
Vortrag: Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Familie
